Während unserer Tour hatten wir nicht ganz so viele Möglichkeiten die Leute näher kennenzulernen. Meist haben wir abseits der Zivilisation gecampt und auch im normalen Alltag haben wir die Leute hauptsächlich in Restaurants gesprochen.
Slowakei: | ![]() |
Die meiste Zeit unserer Reise haben wir in der Slowakei verbracht und dort hatten wir auch den größten Kontakt zu den Leuten. Die Leute leben dort unter meist sehr einfachen Verhältnissen. Hand- und Pferdekarren sind an der Tagesordnung.
Die meisten Eindrücke haben wir visuell gesammelt. Bei den Durchfahrten durch die kleineren Ortschaften waren wir immer das Ereignis. Die Kinder freuten sich, winkten und liefen uns lachend nach. Die Männer schauten meist sehr interessiert und offen während die Frauen das ganze Geschehen eher sehr verhalten und heimlich beobachteten.
Meist waren das Erstaunen sehr groß als Andrea Ihren Helm abnahm und die Leute sahen das eine Frau Motorrad fährt. Dies scheint wohl sehr unüblich zu sein. Motorräder sieht man generell schon ein paar aber die Frauen sind dort dann höchstens als Sozia dabei.
Der persönliche Kontakt zu den Leuten hatte Ihren Ursprung meistens durch unsere Pannen (siehe Technik). Generell ist uns aufgefallen das die Leute sehr freundlich und hilfsbereit aber dennoch zunächst etwas distanziert sind. Nach einiger Zeit "tauen" sie dann auf und es kam auch so etwas wie eine Konversation zu stande. Dies ging aber meist nur mit Wörterbuch, Landkarte, Papier und Stift da man mit den westlichen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, ...) meist nicht weit kommt.
Einen Ausgiebigen Abend haben wir mit unseren "Rettern" verbracht und konnten somit mal einige Einblicke erlangen. Es war ein sehr unterhaltsamer und schöner Abend den wir mit Eva, Fitma und Marek verbracht haben.
Wir hatten auch nie ein unsicheres Gefühl in der Slowakei. Die Motorräder haben wir oft mit vollem Gepäck abgestellt und es ist nichts entwendet worden. Klar versammeln sich Leute um sich die Maschinen anzuschauen, aber geschaut wird dort wirklich nur mit den Augen.
Gegessen haben wir immer sehr reichlich und günstig. Die kleinsten Dorfrestaurants bieten meist sehr gute und reichhaltige Speisen. Wenn man jenseits der touristischen Pfaden unterwegs ist gibt es oft nur Speisekarten in Landessprache und das Essen wird eine Überraschung. Aber es hat uns jedes mal satt gemacht und geschmeckt hat es auch immer.
Einkaufen kann man in der Slowakei ganz gut. Die kleineren Ortschaften bieten Tante-Emma-Lädchen mit einer kleinen Auswahl an den notwendigsten Artikeln und die Städte haben meist größere Supermärkte die ein reichhaltiges Sortiment haben. Für westliche Güter wird aber auch meist ein westlicher Preis fällig.
Tschechien: | ![]() |
In der Nähe der deutschen Grenze ist Tschechien durch den Grenzverkehr sehr westlich orientiert. Überall werden "Souvenirs" angeboten und die Vietnamesen-Shops an der Grenzübergängen sind unübersehbar. In diesen Gegenden fühlten wir uns nicht so wohl und wurden dort auch übers Ohr gezogen (zu wenig Rückgeld, zu teueres und schlechtes Essen, ...). Die Profitgier scheint dort einigen Leuten nicht gut zu bekommen.
Im Großteil des Landes haben wir uns aber sehr wohl gefühlt und haben die Leute als sehr hilfsbereit und freundlich kennengelernt. Die Reifen- und Kettensuche in Ostrava gestallte sich zwar schwierig aber durch die hilfsbereite Art der Leute haben wir es in nur wenigen Stunden geschafft. Auch sonst durften wir unsere Motorräder meist an sicheren Orten unterstellen und es gab nichts zu bemängeln.
Gegessen haben wir in Tschechien meistens sehr gut, günstig und reichlich. Meist sind die Speisekarten mehrsprachig gedruckt wodurch man zumindest ungefähr weiß was man zu essen bestellt. Einzig das Essen in der Touristadt "Marienbad" muß man unter der Kategorie "Touristennepp" verbuchen.
Einkaufen ist in Tschechien gar kein Problem. Diverse westliche Supermärkte (Spar, Extra, Penny, ...) haben sich dort breit gemacht und bieten ein reichhaltiges Sortiment. Oft haben die Supermärkte sogar am Sonntag geöffnet. Auch die Tankstellen führen, ähnlich wie bei uns, eine große Auswahl an Waren.
Polen: | ![]() |
Dadurch das wir in Polen nur sehr kurz waren kann man zu den Menschen dort wenig Sagen. Wir haben weder dort gegessen noch eingekauft.
Aber sowohl die Leute in Karpac als auch der Fischer der uns morgens verscheucht hat machten keinen freundlichen Eindruck auf uns. In Karpac wollte man uns nicht die Möglichkeit gewähren die Motorräder in Sichtweite der Kirche abzustellen (was wir aber trotzdem getan haben). Die Klofrau war auch sehr unfreundlich.
Vermutlich liegt es daran das Karpac sehr touristisch ist und die Leute deshalb (ähnlich wie die Tschechen an der deutschen Grenze) sehr "versaut" sind.
Ich hoffe in den nächsten Jahren noch mal richtig durch Polen zu reisen und dann meine Eindrücke revidieren zu können.
Alle Bilder der Tour sind in der "Gallery" unter "Osttour 2004" zu sehen.